tag:blogger.com,1999:blog-77688815153677886882024-03-08T09:09:02.347+01:00William Shakespeare - Ein SommernachtstraumDramaturgie- und Probenblog für eine Inszenierung im Theater WedelFitzLadehttp://www.blogger.com/profile/04607939200453752926noreply@blogger.comBlogger47125tag:blogger.com,1999:blog-7768881515367788688.post-1185836310859083532009-04-14T15:23:00.002+01:002009-04-14T15:35:17.099+01:00Offenbar liest hier wieder jemand.......daher ein paar Tips zur 'Lesereihenfolge' (Das ganze ist dann doch etwas ungeordnet.)<br /><br />Die beiden Grundgedanken sind<br /><ul><li>Zettel steht im Mittelpunkt, träumt den Sommernachtstraum</li><li>Die Elfen sind keine Naturgeister mehr, sondern leben seit 400 Jahren im Theater</li></ul>Zur Einstimmung: <a href="http://einsommernachtstraum.blogspot.com/2006/12/metamorphosen.html">Metamorphosen</a><br /><br />Die Grundidee, daraus resultierende Probleme und ggf. Lösungsansätze:<br /><ul><li><a href="http://einsommernachtstraum.blogspot.com/2006/11/zettels-traum.html">Zettels Traum</a></li><li>Warum gerade diese Erzählperspektive: <a href="http://einsommernachtstraum.blogspot.com/2006/12/putting-things-into-perpective.html">Putting Things Into Perspective</a></li><li>Mit ein paar mehr Rechtfertigungsversuchen: <a href="http://einsommernachtstraum.blogspot.com/2007/01/gebt-ihr-ein-stck.html">Gebt Ihr ein Stück...</a><br /></li><li>Erste <a href="http://einsommernachtstraum.blogspot.com/2006/12/probleme.html">Probleme</a></li><li>Weitere Ausführungen zum Problem der Elfen: <a href="http://einsommernachtstraum.blogspot.com/2007/01/elfengeznk.html">Elfengezänk</a></li><li>Und noch mehr zum selben Thema: <a href="http://einsommernachtstraum.blogspot.com/2007/01/blinder-fleck.html">Blinder Fleck</a></li><li>Und zum Visualisieren: <a href="http://einsommernachtstraum.blogspot.com/2007/01/bhmen-eine-wste-am-meer.html">Böhmen, eine Wüste am Meer</a></li><li>Und zum Schluss ein paar Fundstücke aus Borges' '<a href="http://einsommernachtstraum.blogspot.com/2006/11/buch-der-trume.html">Buch der Träume</a>'<br /></li></ul>FitzLadehttp://www.blogger.com/profile/04607939200453752926noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7768881515367788688.post-65866669269615523412007-02-18T14:00:00.000+01:002007-02-18T15:15:26.844+01:00Es sind da Dinge in dieser Komödie...Es gibt einen neuen, auf der Eschenburgübersetzung basierenden Arbeitstext:<br /><blockquote><a href="http://docs.google.com/Doc?id=dtcbf8v_50f8jb69" target="_BLANK">MDN - Arbeitstext</a></blockquote><br />Zur Farbkodierung:<br />Du wirst sehen, dass ich ganz links eine schmale Spalte an die Tabelle angefügt habe. Ich schlage vor, diese zur Koordination zu benutzen:<br /><ul><li>weiss: noch nicht besprochen</li><li>rot: von mir eigenmächtig vorgeschlagene Änderungen</li><li>orange: derzeit diskutierte Änderungen (oder solche, die du vorschlägst und diskutieren möchtest)</li><li>grün: akzeptierte Änderungen, noch nicht geprobt</li><li>blau: endgültige Fassung</li></ul>FitzLadehttp://www.blogger.com/profile/04607939200453752926noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7768881515367788688.post-55012833643178254042007-02-11T19:57:00.000+01:002007-02-17T18:06:02.749+01:00Hast du des Löwen Rolle schriftlich?Erste Version des Eschenburg Textes ist jetzt online:<br /><a href="http://docs.google.com/Doc?id=dtcbf8v_48f75cxg" target="_blank">Ein Sommernachtstraum (Übersetzung von J.J. Eschenburg)</a><br />Freundlicherweise von J.G. korrigiert und verbessert.FitzLadehttp://www.blogger.com/profile/04607939200453752926noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7768881515367788688.post-11313075877298620362007-02-01T16:06:00.001+01:002009-05-12T09:48:28.566+01:00Joh. Joach. EschenburgDa ich zu faul bin, all den Text händisch zu tippen, habe ich beim <a href="http://www.f1.parsimony.net/forum993/index.htm">Forum </a>von <a href="http://www.william-shakespeare.de/">william-shakespeare.de</a> folgende dumme Frage gestellt:<br /><blockquote>Weiß jemand etwas von einer - oder besser noch - hat jemand eine online Version der Sommernachtstraumübersetzung von Eschenburg? Ich habe die Druckausgabe von 1778 vor mir liegen und auch schon fleißig 1.5 Akte abgetippt - aber vielleicht hat das ja vor mir schon mal jemand gemacht.<br /><br />Mir wäre auch schon geholfen, wenn ich eine frustriert in die hinterste Ecke der Festplatte verbannte unvollendete Version (so sie denn Akt II enthält) weiter verwenden könnte.</blockquote><br />Daraus entspann sich dieser interessante Dialog:<br /><blockquote>Geschrieben von J.G.<br />[...]<br />Ja um Himmelswillen, Allerbester, wie kannst du denn dieses übersehen haben: http://gutenberg.spiegel.de/shakespr/johannis/Druckversion_johannis.htm? Das ist zwar Wielands Übersetzung des Sommernachtstraums unter leicht geändertem Titel, aber im Text nahezu mit Eschenburg identisch.<br /><br />Außerdem: Die Fassung von 1778, die dir vorliegt und den Namen Eschenburg nennt, ist nicht das Eschenburg'sche Original, sondern der Text des sog. "Mannheimer Shakespear" von Gabriel Eckert, der auf der Eschenburg-Fassung beruht, diese aber "verbessert". Es gab darüber einen langanhaltenden Gelehrtenstreit.<br />J.</blockquote><br /><hr align="CENTRE" width="80%" size="2"><br /><blockquote>Geschrieben von FitzLade<br />Nee, den Wieland hab' ich nicht übersehen - sowohl online als auch im Druck vorliegend.<br />Aber er lässt mir zuviel aus, den ganzen Schluss z.B. (Mit der Bemerkung: * Hier folget im Original noch ein kleiner Feen-Auftritt, wo Puk zuerst mit einem Besem erscheint, um das Haus zuvor auszukehren, Oberon und Titania aber mit ihrem Gefolge dasselbe durchtanzen, und durch einen Gesang einsegnen. Es ist mir unmöglich gewesen, diese Scene, welche ohnehin bloß die Stelle eines Divertissement vertritt, in kleine gereimte Verse zu übersezen; in Prosa aber, oder in einer andern Versart als in kleinen Jamben und Trochäen, würde sie das tändelnde und Feen-mässige gänzlich verlohren haben, das alle ihre Anmuth ausmacht.)<br /><br />In Akt I, Szene 1 lässt er die Antworten Hermias auf Lysanders Litanei weg (weil er sie nicht mädchenhaft genug findet).<br />und, und, und, ...<br /><br />Die Unterschiede sind doch so gross, dass man da nicht einfach so drüber weglesen kann.<br />Ich könnte natürlich Wieland nehmen und bearbeiten, spart tippen, erfordert aber mehr Konzentration.<br /><br />Das mit dem Mannheimer Shakespeare war mit entgangen. Hasst du nähere Angaben (ich hab beim schnellen googeln (hier finde ich jetzt passen, dass mein Rechtschreibprüfung mir 'mogeln' anbietet) nur gefunden, dass die 1778 Ausgabe aus Straßburg die von Eckert verbesserte sein soll).<br /><br />Gruss<br />Fitzlade</blockquote><br /><hr align="CENTRE" width="80%" size="2"><br /><blockquote>Geschrieben von J.G.<br />Hallo,<br /><br />wäre es nicht tatsächlich besser, den Wieland in den Eschenburg hinüberzuschreiben, anstatt mühselig Zeichen für Zeichen den Eschenburg abzuschreiben? Ich würd's nach dem ersten Verfahren machen. Natürlich unterscheiden sich Wieland und Eschenburg, sie sind aber auch streckenweise identisch. Man hat damals ja noch urheberrechts-bedenkenlos stets versucht, einen Konsens-Text herzustellen; auch Eckert hängt diesem Ideal an: "Es gibt nur einen 'richtigen' deutschen Text!". Das Übersetzerideal ändert sich erst ab der Romantik, also ab Schlegel-Tieck.<br /><br />Zu Gabriel Eckert und dem "Straßburg-Mannheimer Shakespear" die folgende Passage aus "Weltliteratur": "Der sog. 'Mannheimer Shakespeare' ist ein Nachdruck der Eschenburgschen Ausgabe (Zürich 1775-1782) - und ist es auch nicht, auf jeden Fall aber der Gegenstand eines sich lang hinziehenden Gelehrten- und Rechtsstreits. Zunächst hatte man nämlich mit Eschenburg verhandelt, ihm angeboten, die von Gabriel Eckert, einem gründlichen Kenner des Englischen, für nötig befundenen Änderungen mit ihm abzusprechen [...], druckte freilich schon während dieser Verhandlungen die ersten drei Bände unter Eschenburgs Namen nach. (Eschenburg lehnte verständlicherweise ab, der Zürcher Verlag protestierte). Erklärungen und Gegenerklärungen in Zeitschriften, Broschüren, Anmerkungen und Nachworten schlossen sich an. Tatsächlich enthält die Mannheimer Ausgabe außer einigen Verschlimmbesserungen und Ergänzungen viele Berichtigungen von Übersetzungs- und Druckfehlern (die separat voran- oder nachgestellt wurden). Manche dieser Korrekturen hat Eschenburg später sogar stillschweigend übernommen". Die Ausgabe erschien zuerst in Straßburg bei Franz Levrault (das ist Anton von Klein) bis Band 7, danach bis Band 22 in Mannheim. Die Bände 20 und 21 enthalten auch die beiden kurzen, knackigen Streitschriften Gabriel Eckerts gegen Eschenburgs "äußerst fehlerhafte Uebersetzung der Werke Shakspears".- Goed. IV/1,672,10 u. 551,50; Goed. VII,708,1; Veitenheimer 1414; Weltliteratur 146 ff.; Price/Price 922; Price (Engl. Lit. in Deutschland 1500 - 1960) 243.<br /><br />Wenn du in deinem Exemplar den Verlagsort Zürich hast, dann liegt dir das Eschenburgsche Original vor, andernfalls Eckerts Nachdruck. Ich denke aber, du hast Straßburg drin stehen, es handelt sich wohl also um den ersten Band der Eckert-Ausgabe von 1778. Ich habe die ganze Ausgabe hier. Falls du was brauchst aus den Begleitessays Eckerts oder sonstigen Shakespeare-Text aus dieser Ausgabe, lass es mich wissen, ich mach dir Scans im jpg-Format; dein Exemplar aus der Uni-Bib wirst du wahrscheinlich nicht kopieren dürfen. <br /><br />J.<br /></blockquote><br /><hr align="CENTRE" width="80%" size="2"><br /><blockquote>Geschrieben von Fitzlade<br />Ich werd's mal mit dem Ansatz Wieland zu Eschenburg versuchen - vielleicht ist es ja wirklich einfacher.<br /><br />Und ich hab tatsächlich die Ausgabe Straßburg, bey Franz Levrault &c.<br />Ist allerdings Eigentum (ich sitz hier als IT-Projektleiter im neu-Elizabethanischen London und hab von daher mit Uni-Bibs nicht mehr viel zu schaffen). Dafür nur Band 1 - es geht primär um die Erstellung eines spielbaren Texts für eine Theaterproduktion (link zum blog - wenn du nichts dagegen hast, würde ich dies hier dort gerne benutzen), philologisches ist daher nur interessant, nicht wirklich wichtig (zumal die vorangestellten Korrekturen nur 3 Stellen im MND erwähnen - für die Korrekturen im Sturm aber 6 Seiten benötigen). Wenn es dir für so profane Zwecke nicht zuviel Mühe ist, würde ich mich über eine gescannte Version des Begleitessays freuen (einsommernachtstraum[at]gmail[dot]com).<br /><br />Danke für den Input<br />Fitzlade (Markus)<br /></blockquote><br /><hr align="CENTRE" width="80%" size="2">FitzLadehttp://www.blogger.com/profile/04607939200453752926noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7768881515367788688.post-62248377434291038532007-01-29T16:28:00.000+01:002007-01-31T17:31:32.977+01:00Keinen Jüngling von AthenEin Problem hab' ich ja noch: Lysanders Verzauberung durch Puck!<br />In "<a href="http://einsommernachtstraum.blogspot.com/2007/01/blinder-fleck.html">Blinder Fleck?</a>" schlug ich vor, Puck in Rebellion gegen den Liebesentzug und die mangelnde Anerkennung durch Oberon handeln zu lassen. Das klingt zwar - einigermaßen - plausible, ich weiß aber nicht, ob's auch zum Text passt:<br /><blockquote>Keinen Jüngling von Athen<br />Konnt' ich in dem Hain erspähn,<br />Dessen Auge dieser Blume<br />Zauberkraft bewähren könne.<br />Nacht und Sille! wer ist der?<br />Kleider von Athen trägt er;<br />Der ists, den der König meynt,<br />Um den dieß gute Mädchen weint.<br />Hier liegt es, hier, und schläft gesund<br />Auf dem feuchten lockern Grund.<br />Die holde Seele! durfts nicht wagen,<br />Sich näher zu dem wilden Manne,<br />dem Mädchenhasser hinzulegen.<br />Kerl, auf deine Augen gieß' ich<br />Allen Zauber dieser Blume!<br />Wachst du auf, so soll dein Schlummer<br />Armors Zorn auf deinem Auglied<br />Den gewohnten Sitz verbieten.<br />Wach itzt auf! ich geh davon;<br />Denn ich muß zum Oberon.</blockquote><br />Man kann das natürlich alles in Ironiezeichen setzen. Aber da Herr Eschenburg hier offenbar eh einen schwachen Tag hatte ("Dessen Auge dieser Blume Zauberkraft bewähren könne." Das bedeutet a) nix und ist b) noch nicht mal ein richtiger Vers, sondern nur versartig umbrochene Prosa - als wär's 'n 80er-Jahre Problemgedicht) will ich hier lieber sinnenstellend kürzen.<br />Das mit dem Armors Zorn u.ä. ist völlig unverständlich und - wie ich gerade sehe - von Wieland. Schauen wir also bei Schlegel:<br /><blockquote>Wachst du auf, so scheuch' der Schlummer<br />Dir vom Aug' der Liebe Kummer!</blockquote><br />Das ist auch nicht besser. Fried also<br /><blockquote>Wach nur auf: vor Liebespein<br />Sollst du fortan schlaflos sein.</blockquote><br />Ah, das meint er also. Nehmen wir so - merkt schon keiner. Und da's sich wenigstens reimt, die beiden Zeilen davor - leicht abgewandelt - auch noch dazugepackt:<br /><blockquote>Keinen Jüngling von Athen<br />Konnt' ich in dem Hain erspähn,<br />[...]<br />Nacht und Sille! wer ist der?<br />Kleider von Athen trägt er;<br />Der [sei's], den der König meynt,<br />Um den dieß gute Mädchen weint.<br />Hier liegt es, hier, und schläft gesund<br />Auf dem feuchten lockern Grund.<br />[...]<br /><i>Wart,</i> Kerl, <i>deinen Augen<br />Soll die </i>Blum' <i>zur Lehre taugen<br />Wach nur auf: vor Liebespein<br />Sollst du fortan schlaflos sein.<br />Wach nur auf!</i> ich geh davon;<br />Denn ich muß zum Oberon.</blockquote><br /><br />Etwas später kommt dann ja noch die Szene, in der Oberon Puck beauftragt, die Auflösung mit einzuleiten. Diese endet mit den Zeilen:<br /><blockquote><b>Ober.</b> Gib Acht! Es könnte leicht vom Lärmen, den sie machen,<br />Demetrius zu früh erwachen.<br /><br /><b>Puck.</b> Dann wär’ erst unser Spass vollkommen;<br />Dann buhlten ihrer Zwey um Eine.<br />Je widersinniger die Sachen<br />Sich drehn, je mehr hat Puck zu lachen.</blockquote> <br /><br />Wenn Puck seinen Text als Aside spräche und später statt acht zu geben den Demetrius gar weckte, sollte eigentlich kein Zweifel mehr an seiner eigenständigen Einmischung herrschen. <br /><br />Wird rund so, glaub ich.FitzLadehttp://www.blogger.com/profile/04607939200453752926noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7768881515367788688.post-36576453142576038072007-01-23T16:20:00.000+01:002007-01-23T17:19:26.650+01:00If Music Be The Food Of Love...Vielleicht hat meine musikalische Taubheit in Bezug auf unser MND Projekt einen ganz einfachen Grund: <i>Die Inszenierung ist unmusikalisch!</i><br /><br />Wenn man sich verfügbare MND Musiken anhört, stellt man fest, dass sie meistens eine Elfenperspektive zugrunde liegen haben (Britten stellt sogar die Szenenfolge so um, dass er mit den Elfen anfangen und aufhören kann) - und Elfen sind ja bekanntermassen musikalische Wesen. Allenfalls eine höfische Perpektive ist noch denkbar, die gibt uns dann Hochzeitsmarsch &c.<br /><br />Wenn wir das Ding aus Zettels Perpektive machen, verlieren wir das meiste. Es bleiben zwei Lieder:<ul><li>Das in <a href="http://einsommernachtstraum.blogspot.com/2007/01/musik-zwo-drei-vier.html">"Musik, Zwo, Drei, Vier"</a> als passend bezeichnete Elfenlied.</li><br /><li>Zettels Lied - das übringens auch passt: Durch die Verwandlung wird Zettel quasi als Elf in die Elfenwelt gehoben (These: Ohne die Verwandlung würde Titania ihn nicht sehen und sich folglich auch nicht verlieben können).</li></ul><br /><br />Versuchen wir's doch mal so: Der erste Elf sing das Lulaby a capella. Fremdartig aber durchaus musikalisch. Das kann sich am Nyman Beispiel oder auch an Joanna Newsom (zu beidem siehe <a href="http://einsommernachtstraum.blogspot.com/2007/01/musik-zwo-drei-vier.html">"Musik, Zwo, Drei, Vier"</a>) orientieren.<br />Zettel versucht das auch, aber kriegt nur das fremdartige hin - musikalisch wird das nicht.<br /><br />Ob der Elfensegen gesungen wird, hängt von der Inszenierung ab. Spricht Puck seinen Schlussmonolog zum abgehenden Oberon (siehe Günters Kommentar zu "<a href="http://einsommernachtstraum.blogspot.com/2007/01/blinder-fleck.html">Blinder Fleck</a>") gibt's eh keinen Segen.<br />Ist der Ausklang zwischen Puck und Oberon eher versöhnlich, kann der Segen so klingen wie das Lulaby (und auch vom 1. Elfen gesungen werden).<br /><br />Bleibt der Tanz. Ein Morris Dance ohne Musik wäre dann tatsächlich mal ein echtes direktes Pratchett-Zitat (anders als du meinst ist hier soviel Pratchett gar nicht drin - höchstens die Idee, dass die Art wie wir über Elfen erzählen deren Existenz bestimmt). Vielleicht gar nicht so schlecht.FitzLadehttp://www.blogger.com/profile/04607939200453752926noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7768881515367788688.post-56322280231954219202007-01-21T18:53:00.000+01:002007-01-23T00:50:08.764+01:00Musik, Zwo, Drei, VierIch bin beim Thema Musik für den Sommernachstraum noch kein Stück weiter gekommen, da will sich einfach nichts von selbst ergeben. Also, mal wieder der Versuch zu systematisieren:<br /><br />Musik im Stück hat verschiedenen Aufgaben, sie ist<br /><ul><li>Vom Autor vorgegeben<br />An verschiedenen Stellen wird getanzt oder gesungen. Zumindest da braucht man Musik<ul><li>Titanias Lulaby</li><li>Zettels Lied nach der Verwandlung</li><li>Ein Tanz von Rüpeln</li><li>Oberons Elfensegen</li></ul></li><li>Durch Text und Tradition nahe gelegt<ul><li>Die Elfenzaubersprüche werden oft gesungen oder zumindest mit Musik unterlegt</li><li>Der Hochzeitsmarsch</li><li>Mendelssohn hat auch einen Trauermarsch für Thisbe</li><li>Ouvertüre</li></ul><li>Durch die Inszenierung bestimmt<ul><li>Vielleicht ist Helena ja ein Schlagerstar (und nicht Unterwäschemodell)? Dann kann sie auch ein Liedchen trällern. (Ich dachte an I.3)</li><li>Und vielleicht fällt uns hier noch mehr ein</li></ul></li></ul><br /><br />Wenn wir das jetzt nach unseren vier Personengruppen und den drei Ebenen ("Realität", Traum, Elfenwelt) ausdifferenzieren, kriegen wir so in etwa:<br /><br /><div> <table border="2" bordercolor="#000000" cellpadding="3" cellspacing="0" width="100%"> <tbody> <tr> <td width="25%"> <br/> </td> <td width="25%"> Realität<br/> </td> <td width="25%"> Traum<br/> </td> <td width="25%"> Elfenwelt<br/> </td> </tr> <tr> <td width="25%"> Hof<br/> </td> <td width="25%"> <br/> </td> <td width="25%"> Hochzeitsmarsch<br/> </td> <td width="25%"> <br/> </td> </tr> <tr> <td width="25%"> Liebhaber<br/> </td> <td width="25%"> <br/> </td> <td width="25%"> Helenas Liedchen<br/> </td> <td width="25%"> <br/> </td> </tr> <tr> <td width="25%"> Handwerker<br/> </td> <td width="25%"> Kann eigentlich nur hier stattfinden.<br/> </td> <td width="25%"> Tanz von Rüpeln<br/> </td> <td width="25%"> Zettels Lied<br/> </td> </tr> <tr> <td width="25%"> Elfen<br/> </td> <td width="25%"> <br/> </td> <td width="25%"> Oberons Elfensegen<br/> Zaubersprüche<br/> </td> <td width="25%"> Titanias Einschlaflied<br/> </td> </tr> </tbody> </table> </div><br /><br />Was fällt auf? So richtig passend - im Sinne von Übereinstimmung von Ebene und Person - ist eigentlich nur das Lulaby, vielleicht auch noch der Rüpeltanz. Davon ausgehend kann anderes dann zur Illustration der Ebene (Zaubersprüche) oder der Person (Helena) verwendet werden, kann Karikatur sein - der Tenor wird mit diesen beiden Stücken vorgegeben.<br /><br />Ideen? Vielleicht (Klangbeispiele, nicht die tatsächlichen Lieder)<ul><li>Elisabethanis, <a href="http://www.amazon.com/gp/music/wma-pop-up/B000004CYV002001/ref=mu_sam_wma_002_001/002-9877011-5420809" target="_blank">Dowland z.B</a>.</li><li>Der Standard: <a href="http://www.amazon.com/gp/music/wma-pop-up/B000002RNC001004/ref=mu_sam_wma_001_004/002-9877011-5420809" target="_blank">Mendelssohn</a></li><li>Englische Romantik: (z.B. <a href="http://www.amazon.com/gp/music/wma-pop-up/B00002CF0T001001/ref=mu_sam_wma_001_001/002-9877011-5420809" target="_blank">Charles Villiers Stanford</a>)</li><li>Minimalist: <a href="http://www.amazon.com/gp/music/wma-pop-up/B0000041VH001001/ref=mu_sam_wma_001_001/002-9877011-5420809" target="_blank">Michael Nyman</a></li><li>Folksy: <a href="http://www.amazon.com/gp/music/wma-pop-up/B000I2K9M4001001/ref=mu_sam_wma_001_001/002-9877011-5420809" target="_blank">Joanna Newsom</a></li></ul><br />(Alle Beispiele von <a href="http://www.amazon.com">amamzon.com</a>)<br />Ich hab wirklich keine Ahnung.<br /><br />Aber zum Rüpeltanz, da hab' ich was:<br /><object width="425" height="350"><param name="movie" value="http://www.youtube.com/v/aGZH5xTrbaQ"></param><param name="wmode" value="transparent"></param><embed src="http://www.youtube.com/v/aGZH5xTrbaQ" type="application/x-shockwave-flash" wmode="transparent" width="425" height="350"></embed></object>FitzLadehttp://www.blogger.com/profile/04607939200453752926noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7768881515367788688.post-10688847565899730592007-01-18T14:13:00.000+01:002007-01-18T14:14:59.116+01:00When Shall We Three Meet Again...<img src="http://mail.google.com/mail/?attid=0.1&disp=emb&view=att&th=110355331036970a" alt="" />FitzLadehttp://www.blogger.com/profile/04607939200453752926noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-7768881515367788688.post-29049894245728820782007-01-17T20:54:00.000+01:002007-01-19T13:28:05.026+01:00Günter - per E-MailDer Blacher (Ballett-Musik "Der Mohr von Venedig") war ja nur so eine Idee ... Da ich keine CD davon gefunden habe, hab ich die Noten selbst eingegeben und MIDI-files draus gemacht - klingt ziemlich scheußlich künstlich, ja, aber gibt vielleicht eine Ahnung.<br /><br /><a href="http://uk.geocities.com/fitzlade@btinternet.com/blacher-13.mid" target="_BLANK">Titel 13</a> - klassisch 12-Töner, aber rhythmisch spannend (und selbst eine 12-Ton-Reihe kann als "Melodie" empfunden werden. Schöne Steigerung der Emotion - und gleichzeitig die Ausweglosigkeit ... Schick, wie er eine Fuge modern interpretiert<br /><br /><a href="http://uk.geocities.com/fitzlade@btinternet.com/blacher-02.mid" target="_BLANK">Titel 02</a> - kleines Zitat von Tschaikowskis "Marsch der Ritter" - dann das "Liebesmotiv" <br /><br /><a href="http://uk.geocities.com/fitzlade@btinternet.com/blacher-03.mid" target="_BLANK">Titel 03</a> - ja, auch die Minimalisten hatten ihre Vorläufer ... hier noch mit 12-Ton-Reihen obendrüber<br /><br />Nur mal so als Eindruck - ist mir aber eigentlich ein bisschen zu sehr depri<br /><br />GGFitzLadehttp://www.blogger.com/profile/04607939200453752926noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-7768881515367788688.post-66607810843120034532007-01-17T13:07:00.000+01:002007-01-17T13:10:46.210+01:00TermineDa ich in Deine Sidebar-Gestaltung nicht eingreifen will - hier ein Link per Posting:<br /><br /><a href="http://smf.spreadsheets.google.com/ccc?id=o16691371400249113143.9119210912903518012.17396163049044714621.3390778962782116292">Terminplanung</a><br /><br />Da habe ich mal die Theatertemine abgelegt und wie Proben möglich sind. Wenn Du den Link in die Sidebar kriegst, dann kann dieses Amateurposting natürlich wieder weg ...Unknownnoreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-7768881515367788688.post-56463525164618650442007-01-14T11:37:00.000+01:002007-01-15T10:05:41.960+01:00Blinder Fleck?Oberon und Titania mal wieder...<br /><br />In <a href="http://einsommernachtstraum.blogspot.com/2007/01/elfengeznk.html">Elfengezänk</a> hatte ich postuliert, dass Oberon und Titania sich in das bisherige Konzept nicht so richtig einfügen wollen. Bei genauerer Betrachtung ist das Problem aber noch gravierender: Sie kommen im jetzigen Konzept nicht vor.<br /><b>Das geht natürlich nicht.</b><br /><br />Zunächst eine Zusammenfassung der Elfenszenen unter besonderer Berücksichtigung der Funktion der Szenen im Stück.<br /><ul><li>II.1 (Erste Elfenszene)<br />Wir erfahren zunächst von dem Streit zwischen Oberon und Titania und dessen Ursache in der Entführung des indischen Knaben. Im zweiten Teil der Szene wird Puck vorgestellt. Hervorgehoben werden seine Eigenschaft als Gaukler Oberons und sein Talent, durch Veränderung der Stimme oder Gestalt Leute in die Irre zu führen.</li><li>II.2 (Streitszene Oberon - Titania)<br />Zunächst der Grund für die Anwesenheit sowohl Oberons als auch Titanias: Beide wollen sie zu Theseus Hochzeit - dabei erfahren wir, dass es zwischen Elfenherrschern und Hofgesellschaft auch in der Vergangenheit regen Kontakt gab.<br />Sodann Schilderung der Auswirkungen des Streits auf die Natur, Missernten, Überschwemmungen, Kälteeinbrüche etc.<br />Die Forderung Oberons nach dem indischen Knaben lässt Titania die Geschichte dieses Knaben und seiner Mutter erzählen.<br />Oberons Plan mit der Blume, die Geschichte dieser Blume und der Auftrag an Puck, diese zu besorgen.</li><li>II.4 (Die Blume)<br />Nachdem Oberon die Auseinandersetzung zwischen Helena und Demetrius belauscht hat, verspricht er Helena Hilfe. Puck erscheint mit der Blume und Oberon erklärt weitere Details seines Plans bezüglich Titania. Puck erhält den Auftrag, Demetrius auch mit der Blume zu verzaubern.</li><li>II.5 (Titanias Einschlafszene)<br />Titania erscheint mir ihren Elflein und nach einem Wiegenlied schläft sie. Oberon kommt um sie zu verzaubern.</li><li>II.6 (Lysanders und Hermias Einschlafszene)<br />Gegen Ende der Szene erscheint Puck und verzaubert irrtümlich (?) Lysander, der ja auch athenische Gewänder trägt.</li><br /><li>III.2 (Der Eselskopf)<br />Puck belauscht die Handwerker bei der Probe und verpasst dem Zettel einen Eselskopf. Daraufhin erwacht Titania und verliebt sich in ihn.</li><li>III.3 (SPinnweb, Motte &Co.)<br />Die Elflein werden gerufen und von Titania angehalten, dem Zettel zu dienen</li><li>III.4 (Pucks Botenbericht)<br />Oberon erfährt von Puck, das Titania sich in einen Esel verliebt hat.</li><li>III.5 (Pucks Irrtum)<br />Hermia und Demetrius erscheinen streitend. Oberon erkennt Pucks Irrtum und schickt ihn, die anderen zu holen, damit die Verwirrung aufgelöst werden kann. Oberon verzaubert derweil den Demetrius.</li><li>III.6 (Streitszene, erster Teil, noch ohne Hermia)<br />Oberon und Puck beobachten.</li><li>III.7 (Streitszene)<br />Oberon und Puck beobachten.</li><li>III.8 (Nacht und Nebel)<br />Oberon weist Puck an, die streitenden Liebhaber zu trennen und dann paarweise wieder zusammenzuführen, um die falschen Zauber aufheben zu können.</li><li>III.9 (Auflösung)<br />Hermia und Helena kommen und schlafen auch ein, Puck löst Lysanders Verzauberung.</li><br /><li>IV.1 (Titania und ihr Esel)<br />Weitere Liebesbezeugungen Titanias und Eseleien Zettels. Oberon beobachtet, berichtet sodann Puck vom Erfolg seines Plans, erlöst schließlich Titania und weist Puck an, selbiges mit Zettel zu tun.</li><br /><li>V.3 (Schluss)<br />Puck verkündet die Mitternacht, Oberon und Titania weisen die Elfen an, die Paare zu segnen und Puck hält seinen Schlussmonolog.</li></ul><br />Ich denke, wir sollten drei Handlungsstränge unterscheiden:<br /><ol><li>Oberons Streit mit Titania</li><li>Die Verzauberung der Liebhaber</li><li>Die Verzauberung Zettels</li></ol><br />Von diesen dreien ergibt sich eigentlich nur Zettels Verwandlung organisch aus dem Theatertraum-Konzept (wobei natürlich die Folgen mit Titania einer Motivation durch 1. bedürfen). Oberons Streit mit Titania ist unabhängig von allen anderern Motiven und Handlungen des Stücks, kann also allein stehen bleiben - vorausgesetzt wir finden einen Grund, warum die beiden ihren Streit ausgerechnet hier im Theater austragen.<br /><br />Schwierig ist 2. Die Liebhaber sind Traumgestalten Zettels, erzählt vom Puck. Warum greift Oberon ein? Warum verwechselt Puck seine Traumgestalten?<br /><br />Ich denke, eine Erklärung kann nur in der Beziehung zwischen Oberon und Puck gefunden werden. Und hier ist dann auch der 'Blinde Fleck' aus dem Titel: Nachdem wir uns geeinigt hatten, dass diese Beziehung nicht unbedingt schwul sein muss, hab ich einfach nicht weiter über Alternativen nachgedacht (als ob 'nicht schwul' als Charakterisierung reicht).<br /><br />Eine Option die sich sowohl mit einigen von Günter geposteten Ideen (in <a href="http://einsommernachtstraum.blogspot.com/2006/11/kleine-dankbare-geste.html">Kleine Dankbare Geste</a>)<br /><blockquote><span style="font-size:85%;">Zwischen Oberon und Titania gibt es ebenfalls einen Kampf (ist das ein klassischer Elternkonflikt? Du verweichlichst ihn zu sehr vs. Du fasst ihn zu hart an?)</span></blockquote><br />als auch mit einem Kommentar Daniels zu <a href="http://einsommernachtstraum.blogspot.com/2006/12/metamorphosen.html">Metamorphosen</a><br /><blockquote><span style="font-size:85%;">Wobei mir jetzt durch die Synonym/Homophon/Homonym-Kette<br />(Peter) Pan -> Satyr -> Faun -> Fawn -> Kid -> Child<br />wieder etwas in den Sinn kommt:<br />Hatten wir nicht mal darüber gesprochen, dass man Puck als Vorgänger des indischen Knaben sehen könne (ein seinerzeit von Oberon abgeschleppter Knabe)? Oder erinnere ich mich falsch?<br />Lässt sich ja vielleicht als dramaturgischer Subtext verwenden und passt zu der von dir angesprochenen Vorliebe Zettels für Yellow-Press-Produkte: Madonna holt armes Dritt-Welt-Kind in ihr Engelland.<br />Dementsprechend wäre Zettels Verwandlung durch Puck eine Parodie oder Replikation dessen, was ihm selber wiederfahren ist (Verwandlung in ein Sex Toy). <i>[Allerdings ohne den Sex-Toy-Aspekt]</i></span></blockquote><br />in Einklang gebracht werden kann:<br />Oberon / Puck kann als spätpubertäre Vater-Sohn-Beziehung gesehen werden. Einerseits hat sich Puck schon verselbständigt, führt Regie im eigenen Traum, im eigenen Theater. Der Alte kapiert das nicht, zieht seinen üblichen Stiefel mit Natur &c. durch, lässt sich aber herab, doch mal zu sehen was Junior so macht und hat gleich tausend Verbesserungsvorschläge. Und Puck will natürlich Oberons Anerkennung und versucht es ihm Recht zu machen.<br />Andererseits wird Puck in Oberons Gunst gerade durch den jungen Inder verdrängt - und dagegen rebelliert er (wenn auch vielleicht unbewusst). Daher die Sabotage der Pläne Oberons mit den Liebhabern, daher das Einmischen in Titanias Verzauberung indem er Zettel ins Spiel bringt.<br />Der zentrale Konflikt ist also nicht 'coming out' sonder 'coming of age' für Puck. Die Versöhnung am Ende könnte vielleicht so aussehen, dass alle Elfen sich gemeinsam Pucks Theatertraumtheater (Pyramus und Thisbe) ansehen - vom Zuschauerraum auf der Bühne.<br /><br />Mehr dazu dann DienstagFitzLadehttp://www.blogger.com/profile/04607939200453752926noreply@blogger.com3tag:blogger.com,1999:blog-7768881515367788688.post-69619436160748134732007-01-08T00:07:00.000+01:002007-01-08T00:29:18.618+01:00Böhmen, eine Wüste am Meer<p>Nein, sondern wie bereits mehrfach gesagt: <br /><b>Ein Theater in Athen</b><br />Bisher hab ich da aber eigentlich immer formal argumentiert, mit Trennung von Ebenen und Überwindung eben dieser. In den letzten Tagen habe ich aber zunehmend versucht, das auch mal zu visualisieren. Stell dir also bitte vor:</p><br /><p>Unsere Bühne ist das Theater, wörtlich. Wir nehmen einen Theaterraum, drehen ihn um 90° und schneiden in am rechten Bühnenrand auf und hinter der zweiten Reihe ab. Wir sehen also, im linken Drittel der Bühne zwei Reihen Theatersessel, leicht zerschlissen. Im Hintergrund eine typische Tür, wie man sie in Zuschauerräumen findet, zweiflüglig, tapeziert, mit grün-leuchtendem Notausgangsschild. Über dieser Tür eine Loge, falschgoldener Stuck an der Brüstung, samtbezogene Polster.<br />Der Rest, also zwei Drittel der Bühne, eine erhöhte Bühnenplattform, mit Souffleurskasten und Rampenlicht. Wir sehen quasi vom rechten Bühnenrand über das Geschehen. Links kann man die Seitenbühne erahnen, einen Teil des Vorhangs sieht man, am linken Bühnenrand sind Scheinwerfer. Auf der Bühne Unordnung, offenbar ist hier schon länger nicht mehr gespielt worden. In allen Ecken liegen alte Kostüme und Requisiten, vielleicht auch Kulissenteile. Ein rollbarer Scheinwerfer steht unbeachtet im hinteren Bereich.</p><br /><p>Du siehst, worauf das hinausläuft: Hier treffen sich Squenz, Zettel &Co. und erobern sich im Verlauf der fünf Akte die Bühne, ihren Traum. Hier leben die Elfen, führt Puck Regie. Die verstreuten Kostüme &c. dienen zunächst Puck, später den Handwerken dazu, ihre Rollen auszustaffieren. Die ungeordneten Haufen Stoff sind Böschung für Hermia und Lysander, Blumenbett für Titania, später auch Liebeslaube für sie und ihren Zettel. Puck wird Kulissenteile finden, die Palast bedeuten; oder solche für Wald. Wir haben nicht nur ein Stück im Stück, sondern: Theater auf dem Theater auf dem Theater.</p>FitzLadehttp://www.blogger.com/profile/04607939200453752926noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7768881515367788688.post-26995147453710601692007-01-05T10:35:00.000+01:002007-01-05T12:09:01.704+01:00Gebt Ihr Ein Stück...Ich will hier nochmal meinen minimalistischen Interpretationsansatz - im Gegensatz zu dem bei dir durchblinkenden allumfassenden, der selbst dem armen Philostrat noch eine Rolleninterpretation verpasst - verteidigen.<br /><br />Ich sehe drei Personen im Fokus:<br /><ul><li>Zettel<br />Der Träumer - überschätzt sein mäßiges Talent, sieht sich schon als Gewinner der zu Theseus' Hochzeit angesetzten Talentshow "Athen sucht den Superstar", und träumt sich immer weiter in diese Scheinwelt: Er kann jede Frau - sogar die Elfenkönigin - haben, mindestens 4 Leibdiener kümmern sich um sein Wohl, er wird vom Herzog und seinen Idolen Hermia &c. gefeiert.<br />Trotzdem eher liebenswert und hilfsbereit. Seine Mitspieler schätzen seine Einfälle, seine Opferbereitschaft und anerkennen neidlos sein relativ grösseres Talent.</li><br /><li>Puck<br />Der Regisseur - hat den Übergang vom Natur zum Theatergeist am vollkommensten vollzogen. Spielt jede Rolle - ist daher vielleicht auch Abbild Zettels - verliert aber manchmal den Überblick, verzettelt sich. <br />Anders als Oberon und der Rest der Elfen weiß er, warum sie am Theater sind und wem sie das zu verdanken haben - ihm nämlich. Ob der immer gleichen alten Zankrituale oder Oberons unbeholfenes Versuchen, in seine Regie einzugreifen, kann er nur die Augen rollen - lässt Oberon aber die Illusion, immer noch König zu sein.</li><br /><li>Hermia<br />Die Starke Frau - Von Anfang an wehrt sie sich dagegen, nur Abziehbild im Kopf der Männer zu sein. Sie weiß zwar nicht, was ihr den Mut verleiht, so vor dem Herzog und ihrem Vater zu sprechen, aber Mut hat sie. Und so widerspricht sie den Mächtigen, zweifelt an der Aufrichtigkeit ihres Geliebten, verteidigt ihre unschuldige Eigenständigkeit gegen sein Zudringen, beißt, kratzt, spuckt, schimpft, reißt sich die Kleider vom Leib. Soviel Mut und Einsatz muss belohnt werden.</li></ul><br />Die drei werden am Schluss den meisten Applaus kriegen.<br /><br />Eingebettet sind sie natürlich in ihre jeweiligen Gruppen<br /><ul><li>Handwerker<br />Schön wäre hier eine freundliche Satire auf das Amateurtheater, uns also. Wir kennen ja unsere Zettels - aber auch den schüchternen Schnock, der nur auf der Bühne ein Wort herausbringt, den jungen Flaut, der auchmal einen erwachsenen Helden spielen will, den Intendanten Squenz, der nur mühsam seinen Hauptdarsteller kontrollieren kann. Finde ich grade auch im Hinblick auf die Premier zu den Theatertagen reizvoll</li><br /><li>Elfen<br />Selbst unsere Theaterelfen sind antiquiert. Kein Mensch denkt bei Elfen noch an die wirkliche Natur, immer nur an Romane, Bilder, Filme von Tolkien, Fuselli, Jackson. Unsere Elfen sind Theater - sie leben auf, hinter, unter der Bühne, sie kleiden sich aus dem Fundus und spielen ihre eigenen Stücke mit sich selbst und den Träumen der Zuschauer.</li><br /><li>Liebhaber<br />Die Schönen, die Partygesellschaft - so wie Otto Normalzettel das aus dem Goldenen Blatt kennt: Wechselnde Beziehungen, Drogenprobleme (?), hübsche Mädels, die mit dünner Stimme dümmere Liedchen trällern, kernige Jungs, die, wenn sie wollen, jede haben können, oder? Viel falscher Glamour, aus dem Hermia sich zu befreien auch nachvollziehbar wollen muss.</li><br /><li>Hof<br />Hier ist Zettels Traumwelt am radikalsten; hier will niemand ausbrechen, wir sehen nur Zettels Vorstellung von der Welt der Mächtigen. Das soll Satire werden - all die Bilder von den Grimaldis, Windsors und natürlich unserem Welfen (bin ich froh, das der hier nicht mehr in der Thronfolge ist).</li></ul><br /><br />Das ist schon ein gerüttelt Maß an Inszenierung - und ein sehr gutes Stück Arbeit. Und alles nur aus dem "Zettels Traum" Ansatz motiviert - willst du da wirklich noch mehr drin haben?FitzLadehttp://www.blogger.com/profile/04607939200453752926noreply@blogger.com3tag:blogger.com,1999:blog-7768881515367788688.post-20856586517335054302007-01-04T14:09:00.000+01:002007-01-04T14:45:26.069+01:00ElfengezänkWiedermal ein Posting zu einem Problem, das zu lösen ich bisher nicht in der Lage war. Hier also der Versuch sich schreibend einer Lösung zu nähern.<br /><br /><b>Elfen</b><br />Nicht Puck, der steht mit Zettel ja im Zentrum des Traums; nicht die Elflein, die werden schon brav ihrer Königin folgen; Oberon und Titania sind's, die sich nicht ganz einfügen wollen.<br /><br />Gut, wie Puck agieren sie außerhalb des Traums, sind also zu eigenständigem Handeln - unabhängig von Pucks Regie oder Zettels Traum - befähigt. Sie können sich daher nach Herzenslust zanken, ankeifen, verzaubern - das übliche Elfengezänk halt.<br /><br />Aber sie interagieren ja mit ihrer Umwelt oder den anderen Ebenen des Stücks:<br /><ul><li>Gerade in der großen Streitszene kommt immer wieder die Natur und ihre Zerrüttung ins Spiel - wir sprachen ja auch schon über Kürzungen hier, aber ganz los werden wir diese Referenz nicht. Ich kann das natürlich wegerklären: Operon und Titania sind immer noch Schatten der Naturgeister, die sie einst waren. Sie erinnern immer noch ihren einstigen Einfluss, auch in der Natur hallt immer noch ein Echo ihrer einstigen Rollen. Klingt gut, gell - aber kann man das so machen? Das reicht vielleicht als Motivation - aber wie stellt man das dar?</li><br /><li>Theseus Hochzeit ist auch eines der Themen während des Streits; und natürlich auch wieder ganz am Ende. Nun, Theseus & Hippolita existieren ja auch außerhalb des Traums, sind sicher auch eifrige Mäzene des Theaters - Daher können auch Theaterelfen diese sterblichen Helden kennen und verführen. Vielleicht lassen sich die aufgezählten Damen, die Oberon dem Theseus zu- oder weggeführt haben soll ja durch Theater- oder Operntitel ersetzen. Merkt zwar kaum einer, wäre aber ein schöner Insider.<br />Das Einsegnen des Brautbetts müssen wir am Ende gar weglassen - es sei denn, ich schreibe uns einen Prolog, der sagt, dass...</li><br /><li>Oberon greift direkt in das Traumgeschehen ein. Er bemitleidet Helena, weist Puck an erst ver-, dann entzaubernd einzugreifen. Sicher weiß er doch, dass das nur ein Traum ist. Die Erklärung liegt natürlich wieder in der Natur der Elfen - für diese hat auch die Traumwelt Realität. Deshalb macht das Spielen mit den Träumen Sterblicher ja auch dem Puck solche Freude. Vielleicht kann man Oberons Trost an Helena: "Eh du den Hain verlässest, sollst du ihn fliehn, er deine Liebe suchen" in "Eh du den Traum verlässest..." ändern.</li></ul><br />Generelle Frage in allen drei Fällen: Wie bringt man das auf die Bühne? Aber eigentlich ist das ja auch ein Job für den Herren Regisseur...<br /><br />PS Eh du's übersiehst: Die Matrazengruft ist kommentiert...FitzLadehttp://www.blogger.com/profile/04607939200453752926noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-7768881515367788688.post-8729646087119595462007-01-03T14:43:00.000+01:002007-01-03T15:08:25.643+01:00Aus der MatratzengruftAch ja, es ließe sich so schön selbstmitleidig von der Mittelohrentzündung plaudern, was ich hiermit erledigt habe.<br /><span style="color: rgb(102, 0, 204);">Zwar hatte ich selbst zu posten längst mir vorgesetzt;</span><br /><span style="color: rgb(102, 0, 204);">Doch eigne Sorgen machten mirs entfallen.</span><br />(Welch eine Wendung: machten mir's entfallen! hübsch!)<br /><br />Denn derzeit drängt das Jugendstück nach (schweren) Entscheidungen und es ist niemand da, der sagen könnte: <span style="color: rgb(102, 51, 102);"><span style="color: rgb(102, 0, 204);">nimm dir Bedenkzeit</span> </span>- denn Zeit ist nicht mehr ...<br /><br />Zur Zeit zum Thema daher nur soviel: Doppelrollen (= 1 Darsteller, mehrere Rollen im Gegensatz zu Doppelbesetzung = 1 Rolle, mehrere Darsteller - Du denkst also durchaus richtig im Sprachgebrauch des deutschen Theaterbetriebs) finde ich nach wie vor scheußlich. Das ist so die Staatstheater-Holzhammer-Dramaturgie: "hach, haben die aber einen tollen Einfall gehabt ..."<br /><br />Wenn Parallelen sich anbieten, dann <span style="font-weight: bold;">inszeniere </span>ich die gern: ähnliche / gleiche Bilder, Haltungen &c. Und wenn das nicht reicht, muss man sich halt was einfallen lassen ...<br /><br />Die Schiene Puck-Egeus missbehagt mir "aus dem Bauch heraus". Den Egeus hätte ich gern mächtiger, auch symbolträchtiger: die "böse" Gesellschaft, die das Glück des jungen Paares nicht erlauben will (Analogie: die bösen Eltern bei Romeo und hier ... / Pyramus-Thisbe - Romeo-Julia ... ???). Nicht alles auf Theseus abwälzen: der auch abhängig vom Wohlwollen seiner Bürger ... ... ...<br />Puck-Philostrat scheint mir schon vielversprechender: zumal ein nicht unspannender Kontrast bleibt zwischen dem sehr eigenständigen Puck und dem so machtlosen Philostrat (beides nur scheinbar?)<br />Aber auch hier: ist das nicht stimmiger mit zwei Darstellern? Können ja ähnliche / gleiche Attribute (Kleidung, Maske, Haltung, Sprache ...) bekommen. Wär's nicht viel schöner, die sich auch noch begegnen zu lassen? Ohne dass sie es merken?? Ohne, dass einer es merkt ???<br /><br />Also: bitte keine Doppelrollen.Unknownnoreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-7768881515367788688.post-12715732271261280272007-01-02T14:44:00.000+01:002007-01-02T23:41:30.631+01:00The Nature of Blogging<p>In der vielleicht nicht ganz begründeten Hoffnung, dass du doch in den nächsten Tagen hier nochmal vorbei schaust - einige generelle Gedanken, was dieses Blog will und was es theoretisch noch leisten könnte:</p><br /><ul><br /><li>Teamblog:<br />Sowas wie eine gemeinsam geführte Kladde. Hier sollen Ideen im Rohformat rein, die dann solange kommentiert, diskutiert, modifiziert oder verteidigt werden, bis wir sie verwerfen oder bis das Stück Premiere hat. Nichts hier ist endgültig und fertig.<br />Dazu müsstest du aber schon hin und wieder mal was schreiben. Drei Klassen von Verlautbarungen wünschte ich mir von dir:<br /><ul><li>Feedback:<br />Ich will auch mal hören, ob Ideen machbar sind. Wo Grenzen liegen. Was völlig daneben ist. Was noch ausbaufähig, was schon fast fertig ist. Ob's hier falsche Dampfer gibt. Sowas halt</li><br /><li>Arbeitsaufträge:<br />Soll ich mich um etwas bestimmtes kümmern? Webrecherche zur Entwicklung des romantischen Elfenbilds? Die Geschichte der Shakespeare-Rezeption im östlichen Baltikum? Variationen der Figur des Puck von Pan über Peter Pan zu Pumuckl? Was brauchst du?</li><br /><li>Eigene Ideen und Gedanken:<br />Was treibt dich um? Wo siehst du Probleme? Welchen genialen Einfall hattest du gestern unter der Dusche? Gedankenblitze, Bruchstücke, Besinnungsaufsätze. Alles, ohne Einschränkungen - löschen können wir immer noch.</li></ul></li><br /><li>Arbeitsblog:<br />Das Blog (heisst's eigentlich 'das' oder 'der' blog? Ich leite das über Weblog, was im Deutschen des Zusatz -buch erfordert, als 'das blog' ab. Also, nochmal von vorne)<br />Das Blog hat einige Gadgets (Funktionsbausteine), die uns die Arbeit erleichtern sollen:<ul><br /><li>What Remains To Be Done (Oben, Rechts)<br />Ist eine To-Do List. Die Idee dahinter ist, die Themen und Aufgaben, die bearbeitet / gelöst werden sollen, hier aufzulisten und abzuhaken. Du kannst im Eingabefeld einfach eine Überschrift eingeben und [add] klicken. Der Eintrag erscheint dann über dem Eingabefeld. Klick auf den Bleistift öffnet ein Dialogfeld für Notizen, klick auf das kleine Kalender-Icon einen für Fälligkeitsdatum (brauchen wir aber wohl nicht). Man kann die Reihenfolge der Einträge verändern, indem man sie mit der Maus verschiebt. Je weiter <b>unten</b> ein Eintrag steht, desto früher sollte er erledigt werden (kontra-intuitiv?).<br />Wenn man ein Häkchen in das Kästchen vor einem Eintrag macht, wird er als erledigt markiert und nach unten verschoben. Mit dem Papierkorb kann man Löschen.</li><br /><li>Termine<br />Zeigt einen Google-Webkalender an. Der Kalender gehört zur User-Id einsommernachtstraum@googlemail.com (Passwort kriegst du auf Anfrage). Z. Zt. hab' ich hier nur meine HH Reisepläne - hier könnten aber auch Proben- und später Aufführungstermine stehen.</li><br /><li>Home<br />Zurück auf los, falls man sich verlaufen hat</li><br /><li>Inhalt<br />Eine Seite mit allen Überschriften. Klick auf das [+/-]-Icon zeigt das zugehörige Posting, leider bisher ohne Kommentare. Mal sehen, ob ich das noch ändern kann</li><br /><li>Chat and Shouts<br />Kurze Einzeiler, die kein eigenes Posting benötigen. Max. 200 Zeichen, und nur die letzten 20 werden gespeichert. Kann man auch zum chatten benutzen, wenn man zufälligerweise gleichzeitig online ist (unwahrscheinlich, gell)</li><br /><li>Label Cloud<br />Alphabetische Liste der Verwendeten Labels. Je größer der Eintrag desto mehr Postings zum Thema. Klick auf ein Label führt zu einem Inhaltsverzeichnis nur der EInträge mit diesem Label (siehe Inhalt)</li><br /><li>Links</li><br /><li>Profiles</li><br /><li>Shakespearean Insulter</li></ul></li><br /><li>Probenblog<br />Wenn's denn mal losgeht, sollte sich die Natur des Blogs auch ändern. Sowas wie ein Probentagebuch vielleicht? Obwohl, wer sollte das posten?<br />Wird allen Mitwirkenden - so sie denn wollen - geöffnet, alle können posten und kommentieren. Parallel dazu weitere Vorbereitungen: Bühnenbild, Musik, und so halt.<br />Hat ein Problem: Solange das hier mein Blog bleibt, kannst du das schlecht für Proben verwenden. Wie sieht das denn aus? Also, sieh zu, dass das hier bis dahin auch dein Blog wird.</li><br /><li>Ankündigungsblog<br />Evtl. kann das Blog Teil der Öffentlichkeitsarbeit zum Stück sein. Also mit der üblichen Pressemitteilung geht auch der Link zum Blog raus, der Link ist auf'm Plakat, im Programmheft (und das Programmheft im Blog), usw.</li><br /><li>Feedbackblog<br />Dann kann man die Zuschauer auch bitten, direkt Kommentare (oder sogar eigene Postings) hier einzugeben</li><br /><li>Webarchiv<br />Und dann kann man das im Web liegen lassen - wer weiß, wo's wieder auftaucht. So wie die Materialsammlung hier im Blog</li></ul><br /><br />Zur Zeit bleibt das aber alles Wunsch, einfach meine große Online-Kladde.<br /><br /><b>So hilf dem ab, es liegt an dir</b><br /><br />Aber wenn ich mir so deine anderen Blogs anschaue, das sieht's ja ähnlich aus. Selbst deine Impro-Truppe hat das letzte mal im November von Dir gehört - aber die sieht dich ja auch öfter.<br /><br />Und im Theater-Wedel-Blog fand ich folgenden interessanten Eintrag:<br /><hr align="CENTRE" size="2" width="80%"><br /><h2 class="date-header">26 Juli 2006</h2> <!-- Begin .post --> <a name="115617310339488946"></a> <h3 class="post-title"> wie geht'n das hier ? </h3> Zur Zeit schreibe nur ich die einzelnen Artikel.<br /><br />Ihr könnt die einzelnen <span style="font-weight: bold; color: rgb(153, 0, 0);">Artikel kommentieren</span>: einfach am Ende eines Artikels auf <span style="color: rgb(51, 51, 153);font-family:trebuchet ms;" >KOMMENTAR(E)</span> klicken: es erscheint ein neues Fenster, in dem Ihr Euren Senf dazugeben könnt. Wenn Ihr bei Blogger nicht angemeldet seid, könnt Ihr Euren Text als "anonym" abschicken.<br /><br />Das muss aber beileibe nicht so bleiben ...<br /><br />Wenn Ihr mögt, machen wir aus dieser Seite einen <span style="font-weight: bold; color: rgb(153, 0, 0);">Team-Blog</span> (die Impro-Leute kennen das schon) - dann könnt Ihr auch selbst Artikel verfassen - was mir natürlich ganz lieb wäre, damit nicht alles an mir hängenbleibt ;)<br />Vor allem aber könnte es hier dann noch viel lebendiger zugehen ...<br /><br />Also: <span style="font-weight: bold;">Kommentare erwünscht</span>!<br /><hr align="CENTRE" size="2" width="80%">FitzLadehttp://www.blogger.com/profile/04607939200453752926noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7768881515367788688.post-23995938002071388682007-01-01T18:10:00.000+01:002007-01-01T20:36:16.988+01:00TextNun hab' ich mich doch noch mit dem Text zu Zettels Traum beschäftigt - hier die erste Variante. (Durchgestrichener Text ist, nun, gestrichen; grün markierter ist umgestellt, gelb markierter dazuerfunden).<br /><br />Nach der ersten Handwerkerszene bleibt Zettel allein zurück.<br /><hr align="CENTRE" size="2" width="80%"><br /><p class="western" lang="en-GB" style=""> <b>Zett.</b><i>(allein)</i> <span style="BACKGROUND:#ffff00">Stellt euch vor</span>, <span lang="de-DE">das Ende vom Lied ist, unser Spiel wird angenommen, <span style="BACKGROUND:#ffff00">um es</span> vor dem Herzoge und der Herzoginn am Abend seines Hochzeitstages zu spielen.</span> </p> <p class="western" lang="en-GB" style=""> <span lang="de-DE">Einen Sechser des Tages auf <strike>deine ganze</strike> Lebenszeit<strike> verloren</strike>. Mein Seel! <strike>Er hätte</strike><span style="BACKGROUND:#ffff00">Wir werden</span> einem Sechser des Tags nicht entgehen können. Wenn <strike>ihm</strike>uns der Herzog nicht einen Sechser des Tags für den Piramus <strike>gegeben hätte</strike><span style="BACKGROUND:#ffff00">gibt</span>, so will ich mich hängen lassen. <strike>Er</strike>Wir hätte<span style="BACKGROUND:#ffff00">n</span> ihn auch verdient. Einen Sechser des Tags für den Piramus, oder gar nichts!</span> </p> <p class="western" lang="en-GB" style=""> <span lang="de-DE"><span style="BACKGROUND:#ffff00">Wir wollen</span><strike>Ich will</strike> Stürme erregen, <span style="BACKGROUND:#ffff00">wir wollen</span><strike>Ich will</strike> kondolieren, dass es eine Art haben soll, <span style="BACKGROUND:#ffff00">wir wollen</span><strike>Ich will</strike> brüllen, daß der Herzog sagen soll: laßt ihn noch einmal brüllen! Laßt ihn noch einmal brüllen!</span> </p> <p class="western" lang="en-GB" style=""> <span lang="de-DE"><span style="BACKGROUND:#00ff00">Wir wären</span> alle ganze Kerls <strike>geworden.</strike>und ich zweifle nicht, sie werden sagen: es ist eine gar angenehme Komödie.</span> </p> <p class="western" lang="de-DE" style=""> <br/> </p> <p class="western" lang="en-GB" style=""> <span lang="de-DE"><b>Puck.</b> Was für ein Haufen Galgenschwängel<span style="BACKGROUND:#ffff00"> </span></span> </p> <p class="western" lang="en-GB" style=""> <span lang="de-DE"><span style="BACKGROUND:#ffff00">Was</span>,<strike>Fand</strike> eine Bande lumpichter Gesellen - -</span> </p> <p class="western" lang="de-DE" style=""> Tagelöhner, welche in den Hallen von Athen </p> <p class="western" lang="de-DE" style=""> Ihr täglich Brot mit harter Hand verdienen - - </p> <p class="western" lang="en-GB" style=""> <span lang="de-DE"><strike>Das sie</strike>Ein Spiel an Theseus Hochzeitfest zu spielen?</span> </p> <p class="western" lang="de-DE" style=""> <span style="BACKGROUND:#00ff00">Da will ich Hörer seyn, vielleicht auch Spieler.</span> </p> <p class="western" lang="de-DE" style=""> <br/> </p> <p class="western" lang="de-DE" style=""> <i>(richtet die Bühne für die 1. Hofszene ein, schaltet einen Scheinwerfer ein und positioniert ihn, gibt ein Zeichen zum Bühnenrand – Auftritt Theseus und Hippolita)</i> </p> <p class="western" lang="de-DE" style=""> <br/> </p> <p class="western" lang="en-GB" style=""> <span lang="de-DE"><b>Thes. </b>Nun nähert sich, Hippolita, die Stunde,</span> </p> <p class="western" lang="de-DE" style=""> ... </p><br /><hr align="CENTRE" size="2" width="80%"><br />Den Text findest du auch wieder auf Google Docs (<a href="http://docs.google.com/Doc?id=dtcbf8v_39f6ptf8">Zettels Traum</a>)FitzLadehttp://www.blogger.com/profile/04607939200453752926noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7768881515367788688.post-32074165822074129892006-12-31T15:19:00.000+01:002007-01-01T03:12:27.502+01:00Probleme<p>Damit du nicht den Eindruck gewinnst, ich hätte schon alles durchdacht und entschieden - ein paar Probleme hab' ich schon noch mit meinem Inszenierungsansatz:</p><br /><h4>Puck</h4><br /><p>Zettels Traum wird von Puck inszeniert. Puck ist daher von Anfang an auf der Bühne - er führt Zettel ja auch die 1. Hofszene vor (und ist vielleicht sogar als Egeus selbst dabei). Er kennt daher Hermia, Lysander, Demetrius. Warum also verwechselt er dann die Paare und verzaubert den falschen?<br />Oberon wirft Puck ja später vor, die Verwirrung absichtlich gestiftet zu haben. Das ist also seinem Charakter nicht fremd - evtl. liegt da die Lösung: Puck verwirrt tatsächlich mit Absicht, beteuert aber immer wieder treuherzig seine Unschuld.</p><br /><h4>Titania</h4><br /><p>Ist ja schon angesprochen: Wenn Verwandlung wechsel der Ebenen bedeutet und das durch "Wechsel der Kostüme" angedeutet wird (siehe das Posting zum <a href="http://einsommernachtstraum.blogspot.com/2006/11/ich-habs-ja-versprochen.html">Ausziehen als Metapher für Verwandlung</a>) - wie wird dann Titania verwandelt.<br />Vielleicht kann Titania ihrer Elfen(=Freiheits)-Attribute beraubt werden. Sie ist dann auch fast ganz in Weiß und wird somit zur Traumgestalt degradiert.</p><br /><h4>Handwerker</h4><br /><p>Ich seh' noch nicht ganz klar, wie die Einleitung zum Traum textlich aussieht (hab allerdings auch noch nicht explizit an dem Problem gearbeitet). Ganze vage, vorläufige Idee:<br />Wir starten mit der ersten Handwerkerszene (I.4 im Eschenburg), streichen aber möglichst alle Verweise auf Herzog und Hochzeit. Die Handwerker gehen ab, nur Zettel bleibt da, und fängt an zu sinnieren. Den Text klauen wir aus IV.4 (Wo eigentlich ja die anderen Handwerker träumen, wie es denn wäre, könnte man vor dem Herzog spielen). Puck greift ein, und fängt an, den Hof etc. vorzuführen - und Zettel bleibt die ganze Zeit, d.h. bis zur nächsten Handwerkerszene (III.1) und seiner Verwandlung (III.2) auf/neben der Bühne und schaut dem Traum quasi von außen zu.<br />Kann man das so spielen? Kommt das rüber?</p>FitzLadehttp://www.blogger.com/profile/04607939200453752926noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7768881515367788688.post-8761199385390883942006-12-31T01:07:00.000+01:002006-12-31T01:29:19.530+01:00Doppelt Leben<p>Nun also doch noch ein paar Gedanken zu den gefürchteten Doppelrollen (oder doch Doppelbesetzungen - obwohl da denk ich immer an zwei Schauspieler für eine Rolle):</p><br /><p>Wenn dopppeln, dann innerhalb des bisher vorausgesetzten Konzeptes (auch wenn du's noch nicht gekauft hast). Das impliziert, dass die Handwerker außerhalb des "Bühnentraums" agieren - keiner von diesen kann daher so ohne weiteres in der Hof-/Liebhaberwelt wieder auftauchen. Und als Elfen, die ja quasi den Gegenpol bilden, schon mal gar nicht. </p><br /><p>Für die Personen auf der "Traumbühne" liegt der Fall ein wenig anders. Das Geschehen dort wird durch zwei Faktoren bestimmt: Zettels Traum / Wunschbilder / Cliches auf der einen, Pucks Gestaltung / Regie auf der anderen Seite. Puck kann daher ohne weiteres sowohl Philostrat als auch den Egeus geben - beide Rollen haben ja nur die Funktion, Handlung einzuleiten - etwas das Puck als Zettels Traumzeremonienmeister ja ohnehin tut. Er muss dazu noch nicht mal von der Bühne - das ein oder andere Erkennungsmerkmal - Mantel Bart, &c. - reicht aus.</p><br /><p>Die klassischen Paarungen Theseus/Oberon und Hippolita/Titania funktionieren zur Not: Der Traum könnte ja nicht nur von Puck inszeniert sondern von den Elfen selbst auch gespielt werden. Die sind da zwar ein wenig schizophren - da sie in ihrem Streit z.B. ja auf Motive Bezug nehmen von denen sie wissen sollten, dass sie sie selbst gerade gespielt haben. <i>Nee, Überzeugt mich noch nicht so ganz. Aber wenn's denn gar nicht anders zu besetzen ist.</i> In dieser Konstruktionen könnten die Liebhaber auch von den 4 kleine Elflein gegeben werden.</p><br /><BR /><br /><p>Wirklich uneingeschränkt kann ich nur die Puck/Philostrat/Egeus Schiene vorschlagen. Die finde ich sogar nach längerem Nachdenken gut genug, sie selbst ohne Besetzungsschwierigkeiten einbauen zu wollen.</p>FitzLadehttp://www.blogger.com/profile/04607939200453752926noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-7768881515367788688.post-83263890679154451082006-12-28T15:06:00.000+01:002006-12-28T15:14:37.478+01:00FeasibilityNun konkreter zur Machbarkeit: Zwei Probleme hattest du angesprochen - Besetzung und zeitlicher Aufwand.<br /><br /><br /><span style="font-weight: bold;">Besetzung:</span> Hatten wir kurz schon besprochen. Du hattest ja deine Liste der Aktiven versehentlich in der für mich bestimmten Tasche gelassen - und ich zähle nun 40 Namen. Sicher, nicht alle verfügbar oder geeignet, aber ein guter Start. (Und wie bereits erwähnt deutlich besser als '89, da hatten wir keinen, als wir anfingen). Zusätzliche Optionen die du hast: reaktiviere die Reservisten - Karsten, Thorsten, Tim, etc. - fragen kostet nichts. Rekrutiere neue Schauspieler - geh' aktiv in die Theatergruppen der Schulen in Wedel, Rissen, Uetersen, Blankenese und lade zu einem offiziellen Vorsprechen ein. Mach da 'ne Show draus, richtiges Theater. Und als ersten Preis gibt's die Rolle der Hermia und die des Lysanders (und als Trostpreise Thisbe, Elfen, etc.).<br />Und wenn denn alle Stricke reissen, dann lass uns nochmal über die gefürchteten Doppelrollen reden.<br /><br /><span style="font-weight: bold;"> Zeitlicher Aufwand:</span> Zunächst ein englisches Sprichwort zu dem Thema "Procrastination is the thief of time". Wenn du natürlich wochenlang zauderst, musst du dich nicht wundern, dass die Zeit knapp wird, gell. Aber wozu hat man denn einen Dramaturgen der im richtigen Leben 'Senior Projectmanager' ist :).<br />Die Premiere planst du zum 2. September - und das wird wohl schwierig. Schulferien in SH enden am 25.8, die in HH am 22. - also Urlaubssperre für alle Beteiligten - bei 21 Mitwirkenden schwer (aber solltest du versuchen). Dieses Problem hast du aber für jedes Stück - wenn's nicht grade ein Zweipersoneneinakter ist.<br />Alternative: Du spielst das Ding vor den Sommerferien (Start in SH am 16.7, in HH am 12.7), also im Juni 2007 (passt auch besser zum Stück) und hast zu den Theatertagen eine Wiederaufnahme. Jetzt wird's schon kritischer. Let's say Permiere ist am 1.6.2007, dann bleiben uns noch 5 Monate zur Vorbereitung. Reine Probenzeit kannst du sicher besser einschätzen, aber ich geh' jetzt mal von 14 Wochen aus (die nicht ausreichenden 7 Wochen vom Christie gedoppelt). Das sind 3 Monate, sagen wir - for good measure - 3 1/2: Probenbeginn ist also der 19. Februar. Bis dahin brauchen wir:<br /><ul><li>Vorläufige Strichfassung</li><li>Grobkonzept für Rollen und Szenen</li><li>Besetzung</li></ul>alles andere (Feinkonzept, Bühnenbild, Kostüme, Musik, ...) wird parallel erarbeitet. Bleiben uns 6 Wochen - also denn man ran...FitzLadehttp://www.blogger.com/profile/04607939200453752926noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7768881515367788688.post-28191295898085484832006-12-24T00:07:00.000+01:002006-12-28T20:36:12.383+01:00Irgendwie muss man sich ja beschäftigen......und hier passiert ja auch in letzter Zeit fast nichts. Bleibt also nur Text.<br />Ich komm immer mehr zur Überzeugung, Eschenburg ist die richtige Wahl. Wie ja bereits dargelegt, sind eigentlich nur Fried und J.J. in der engeren Wahl - und wenn ich nur nach 'inherent qualities' urteilen würde, die Wahl müsste auf Fried fallen: besseres Textverständnis (und bessere Textverständlichkeit), besseres Deutsch, sicherere Verse.<br /><br />Aber: Mir gefällt am Eschenburg (ähnlich wie ursprünglich am Schlegel) die Distanz, die der Text schafft. Da Stück ist <span style="TEXT-DECORATION:line-through">drei</span>vierhundertundeinbischen Jahre alt - das darf man dem Text gerne auch anhören.<br /><br />Und 10% der Abendeinnahmen 'is not to be sneezed at'.<br /><br />Und schlussendlich: mir wächst dieses Onlineprojekt 'Sommernachtstraumblog' ans Herz (auch wenn z. Zt. keiner liest) - mit einem Copyright-freien Text wird das vollständiger und runder.<br /><br />Johann Joachim Eschenburg also. Ich hab einen neuen <a href="http://docs.google.com/Doc?id=dtcbf8v_37hnxb4p" target="_BLANK">Arbeitstext</a> angefangen, vielleicht magst ja mit tippen. Ich werde mich zunächst auf die Akte I, III und V beschränken, du kannst II und IV in Angriff nehmen. (Zunächst mal nur den Text, ohne extra Spalten für Kommentare u.ä. - nach getaner Arbeit können wir den dann auch Projekt Gutenberg spenden)FitzLadehttp://www.blogger.com/profile/04607939200453752926noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7768881515367788688.post-21007049744760629532006-12-16T15:33:00.000+01:002006-12-23T13:42:17.682+01:00MetamorphosenAus dem Kokon kommt ein tiefes Seufzen, offenbar hat sie wieder Substanz genug zu atmen. Irgendwo wird wohl gerade der Sommernachtstraum gespielt – dieses verfluchte Stück, das sie überhaupt erst in diese Lage gebracht hat. Ohne dieses Stück, ohne das Theater wäre sie jetzt nur noch ein vergessenes Wispern in einem dunklen Dickicht in einem immer kleiner werdenden Wald – aber der Kobold wusste es wie immer besser.<br />Es waren natürlich die Namen: Spinnweb, Motte, Senfsamen und Erbsenblüte. Lächerlich. Senf und Blüte hatten von Anfang an keine Chance. Zu floral – und hier gab’s nicht Licht, Wasser, Erde. Beide sind jetzt schon seit hundert Jahren in ihren Kokons.<br />Was sollte ich auch gross machen, spinnen und weben war das einzige. Aber das hat man davon, wenn man einem Landei versucht über die Natur der Elfen zu sprechen. Das Wachsende, Blühende, Brennende, Lichte; das Hüllende, Fangende, Wehende, Zarte: Insekten und Pflanzen. Bah.<br />‚Spinnweb’ – sie kommt wieder zu sich – ‚Ja, was ist’<br />‚Da ist ein Licht’<br />‚Sie spielen wieder dieses Stück’<br />‚Nein, anders’<br />Sie deliriert; das ist das Gift. Motte galt immer schon als Schädling im Theater- die wertvollen Kostüme und all das. Solange es bei Lavendelkissen bliebt, hatten wir sogar unseren Spass daran – ich wob die Blüten in Kränze, die sie mir zu gefallen trug. Aber seit sie dieses Naphthalin haben, geht’s zuende.<br />Diesmal ist das Ende schlimmer als vor 300, 400 Jahren. Vergessen werden und verwehen ist schmerzlos. Langsam verblassen, weil keiner mehr glaubt, Angst hat, einen Bogen um Feenkreise geht – man dämmert so weg, schläft. Vielleicht träumt man auch – nein, das kam später, so haben wir damals noch nicht gedacht – aber Gift, die Zerstörung der physischen Form.<br />Der Kobold hat uns damals gerettet. Er hatte einem jungen Autor von uns erzählt – ihm vorgeschwärmt von den Geschichten, den Tricks, den Abenteuern – seinen Geschichten, Tricks, Abenteuern. Uns gab’s als Dreingabe, das Kroppzeug, das Gefolge der Königin. Und er ist ja auch fein raus – als einziger kann er sich frei in der Welt bewegen. Selbst den König und die Königin existieren nur noch im Theater. Sind aber Hauptrollen – die haben die Bewunderung des Publikums aufgesogen wie ein Schwamm, halten sich jetzt für Theatergötter. Und der Kobold hat sogar seinen eigenen neuen Aberglauben – nicht pfeifen auf der Bühne, nicht essen, nicht mit Strassenkleidung über die Bühne – Angeber.<br />‚Spinnweb, du musst mir helfen. Ich kann das Licht nicht finden’ – ‚Ich bin gleich bei dir’<br />Vielleicht hilft’s ja. Uns gibt es auf allen Bühnen, jedes Publiklum kennt die Elfen des Sommernachtstraums. Unsere Welt ist nicht mehr der Wald, die Natur – wir leben in einem riesigen Theater. Das Echo aller Bühnen dieser Welt hallt hier auf unserem Dachboden wieder.<br />‚Ja Motte, was ist?’ – ‚Da ist ein Licht – wir müssen dahin’<br />‚Das ist doch nur wieder die alte Leier’ – ‚Nein, sieh doch. Das ist eine neues Stück. Und sie haben eine Elfe mit Flügeln. Siehst du das Licht?’ – ‚Ja’<br />Und wie es schien. Es zog uns an wie – ja – wie das Licht die Motten. In einem Theater in London. Hunderte Kinder – es war der Tag nach Weihnachten – staunend und wie gebannt von dem was sie sahen. Und die Elfe starb – und der Junge, der mit ihr durch die Welt flog, fleht die Zuschauer an: „Wenn ihr alle ganz fest an Elfen glaubt, kommt sie vielleicht zurück. Glaubt ihr an Elfen?“ Und erst langsam, dann immer lauter rufen, schreien, brüllen hunderte von Kindern – „Wir glauben an Elfen“.<br />Es schleudert uns auf unserem Dachboden zurück. Mottes Kokon glüht, sie reflektiert das Licht, all den Glauben. Immer heller scheint es, es verzehrt die Hülle; blendet mich. Da steht sie – licht, zart, zerbrechlich. Sie ist wunderschön.<br />Ein Geräusch, ich drehe mich um: ‚Ach du bist es, willkommen Kobold’<br />‚Peter – heute bin ich Peter’<br /><div style="text-align: right;">Fitzlade, Dezember 2006<br /></div>FitzLadehttp://www.blogger.com/profile/04607939200453752926noreply@blogger.com3tag:blogger.com,1999:blog-7768881515367788688.post-4326807186879322472006-12-13T19:37:00.000+01:002006-12-14T09:40:07.190+01:00All die kleinen Dinge......die gestern so beim Bier besprochen wurden, verdienen es, festgehalten zu werden. Ich versuch mal, mich zu erinneren:<br /><ul><br /><li>Besetzung<br />21 Sprechrollen sind nicht leicht zu besetzen - aber kritisch sind eigentlich nur 6 der Rollen:<br /><ul><br /><li>Die vier Liebhaber</li><br /><li>Zettel</li><br /><li>Puck</li><br /></ul><br />Theseus, Hipployta, Oberon, Titania sind eh sehr vom Text festgelegt, Kandidaten für Handwerker hast du genug und die kleinen Elflein werden sich schon finden.<br />Kurzes Brainstorming ergab zumidest eine realistische Variante - ich bin sicher, dass du noch mehr finden wirst.<BR /></li><br /><li>Motivation<br />Ja, du wirst fast alle deine Aktiven brauchen und ja, manche werden direkt vorher und direkt nachher in anderen Stücken spielen. Aber sie spielen ja alle gerne, und für etwas wie den Sommenachtstraum werden sich Theaterbesessene schnell begeistern - go out and sell it.<BR /></li><br /><li>Derzeitiges Grobkonzept<br />Ist natürlich von meinen Theaterheroen beeinflusst. Und wir sind nicht das Thalia, oder Wilson oder die RSC oder so - so cum grano salis.<br /><ul><br /><li>Die Elfen sind keine Natur- sondern Theatergeister. Ich verwies - vielleich unfairerweise - auf dein Lieblingsbuch, aber so wie Matt Ruff die Elfen in Universitätsgeister umwidmet, so ungefähr - und wir können dann gerne die Naturkatastrophenrede kürzen oder streichen.</li><br /><li>Die Stilisierung der Ebenen dient auch der Identifikation von Traum vs. Realität. Daher vielleicht z. Zt. etwas arg expressionistisch (und natürlich viel Wilson).</li><br /><li>Das Ausziehen hebt diese Zuordnung auf - hat aber noch andere, starke Konnotationen: Beraubt den Verzauberten seiner äusseren Identität, macht hilflos, verwundbar, verschämt - und hat natürlich auch eine erotische Komponente.</li><br /><li>Problematisch bleibt dabei die Verwandlung Titanias - müssen wir noch dran arbeiten.</li></ul><BR /></li><br /><li>Kleine Ideen<br /><ul><li>Zettels Lektüre ist sowas wie Das Goldene Blatt. Titelbild Theseus & Hippolyta, Schlagzeile: Fürstenhochzeit des Jahres(hunderts, zehnts, whatevah), unten ein Kasten mit "Krise bei Demetrius und Helena - Hat er eine Neue?", hinten Hermia & Lysander als Unterwäschemodells.</li><br /><li>Theseus ist nach dem hannoveraner Kasper modeliert</li><br /><li>Thisbe steht - nachdem sie ihren Mantel verliert - auch in Unterwäsche da - und das macht ja was mit unseren Figuren: In diesem Fall, so auf sich selbst gestellt, wird's Schauspiel</li><br /><li>Zettels Aufwachmonolog wird an das Ende verlegt und mit Pucks Schlussmonolog gemischt</li></ul></li></ul>FitzLadehttp://www.blogger.com/profile/04607939200453752926noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7768881515367788688.post-28991523464785175502006-12-08T12:22:00.000+01:002006-12-09T15:29:51.866+01:00Putting Things Into PerpectiveIn <a href="http://einsommernachtstraum.blogspot.com/2006/11/kleine-dankbare-geste.html">'Kleine Dankbare Geste'</a> fragtest du<br /><blockquote>Verschaffen wir damit Zettel ein unangemessenes Gewicht?</blockquote><br />Das kann man verallgemeinern und fragen<br /><blockquote>Welche möglichen Gewichtungen sind angemessen?</blockquote><br />Hier der Versuch eines Vergleichs:<br /><ul><br /><li><strong>Der Hof</strong><br /><p>Das Stück aus der Sicht Theseus' und Hipploytas? War mir erst gar nicht mal so sicher, ob und wie das gehen soll, die haben doch nur am Anfang und am Ende ein paar Szenen. Only serves to show...</p><br /><p>Wenn man den Sommernachtstraum nämlich anlässlich einer Fürstenhochzeit aufführt, ist das fast die einzig mögliche Sichtweise. Theseus und Hipployta vertreten das Hochzeitspaar, repräsentieren das Ideal. Oberon und Titania repräsentieren auch das Hochzeitspaar - und besonders der Ehestreit wird den schon länger verheirateten Paaren die Diskrepanz zwischen Ideal und Wirklichkeit selbst in einer 'guten' Ehe vorgeführt haben. Die Liebhaber führen 'Verirrungen' in unterschiedlichsten Graden der Romantisierung vor, die Elfen das ungezügelte Lustprinzip, der Esel das animalische und, und, und... Pyramus & Thisbe spiegeln satirisch sowohl die Lysander und Hermia als auch die Theateraufführung an sich</p><br /><p>All das Zeug, das man halt im Studium und Büchern dargelegt bekommt. Und wenn du einen heiratswilligen Fürsten - oder doch zumindest einen Bürgermeister oder so - auftreiben kannst, werden wir das auch in die engere Wahl ziehen.</p><br /></li><br /><li><strong>Die Liebhaber</strong><br /><blockquote>Die Liebe bei Shakespeare: Ein Spiel des Zufalls, der Einbildung und der Illusion.<br /><div style="text-align: right;"><span style="font-size:85%;">kulturkurier</span></div></blockquote><br /><p>Hier scheinen die meisten modernen Bearbeitungen anzusetzen - Was bestimmt, wen wir lieben? Ist wirklich alles so rational wie wir beteuern? Wie leicht verliere ich was ich sicher geglaubt habe?</p><br /><p>Wenn es um <span style="font-style:italic;">die Aussage</span> des Stückes geht, dann müssen die vier Liebhaber zwangsläufig centre stage sein. Theseus und Hipployta sind dann das rational Prinzip, die Elfen das Irrationale und unsere Lover hin- und hergerissen. Es sind die Männer, die diesem Spiel ausgeliefert sind - beide Mädchen bleiben bei ihrer ursprünglichen Wahl. Hier kann man versuche, die Aussagen aus der <a href="http://www.club-dialektik.de/texte/sommernachtstraum.html">'Club-Dialektik' Interpretation</a> umzusetzen - ich finde allerdings immer noch, das diese zu theoretisch und bühnenfremd sind. Ausnahme ist vielleicht die Charakterisierung des Beziehung Demetrius' zu Helena.</p><br /><p>Die Handwerker sind in dieser Variante hauptsächlich comic relief, Pyramus und Thisbe verliert den Charakter eines Kommentars zur Handlung - dort findet die irrational / hormonelle Verwirrung ja nicht statt.</p><br /></li><br /><li><strong>Die Elfen</strong><br /><p>Interessant fand ich den im Boston Globe erwähnten Ansatz<br /><blockquote>Oberon, who moves from Strindbergian jealousy and misogyny to a sensual but tender lover by play's end.</blockquote><br />Ich kann nicht ganz sehen, an welcher Stelle diese Verwandlung denn einsetzen sollte - Oberon bleibt bis zur Entzauberung Zettels ein intriganter Manipulator, danach tritt er nur noch einmal - zur Segnung des Brautbetts - auf. Vielleicht ja im Off?</p><br /><p>Ich denke, die tragische Gestalt bei den Elfen ist Puck - Klassenkasper, Zauberlehrling, Männerfreund, all sowas halt - hatten wir aber schon mal, gell.</p><br /></li><br /><li><strong>Die Handwerker</strong><br /><p>Die ewigen Underdogs. Rustics, Clowns, Rabble. Ich denke, gerade das macht den <span style="font-style:italic;">Zettels Traum</span> Ansatz so interessant:<br />Wie sieht ein Stück, das von den Reichen, Mächtigen und Schönen handelt aus Sicht des 'abgeschmacktesten der Tölpel' aus? Was ist Zerrbild, was Wunschtraum? <br />Ist es wirklich vermessen zu träumen, dass wenigstens einmal jemand wirklich wichtiges ein anerkennendes 'Er soll nochmal brüllen' äußert?</p><br /></li><br /></ul><br />Natürlich sind das hier die Extreme - jede dieser Sichtweisen wird sich schon von selber - durch die Dynamik des Stücks, die Interessen der Schauspieler, der Notwendigkeit Abwechslung und Spannung aufrecht zu halten usw. - Geltung verschaffen.<br />Aber ein klein wenig Einfluss haben wir schon - und den sollten wir auch nutzen...FitzLadehttp://www.blogger.com/profile/04607939200453752926noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-7768881515367788688.post-65159434986166982932006-12-06T10:45:00.000+01:002006-12-13T12:12:50.569+01:00A Case In Point...Nun, wo für zumindest einige Szenen alle Varianten zur Verfügung stehen, der Versuch eines Anfangs eines Systemathischen Vergleichs - oder auch: wild gewürfelte Anmerkungen zu Shakespeare Übersetzungen:<br />Ich beschränke mich auf die Liebhaber:<br /><br /><blockquote>Akt 1:<br />LYSANDER<br />Or, if there were a sympathy in choice</blockquote><br /><br />Das Problem hier ist 'sympathy': das <a href="http://www.etymonline.com/index.php">Online Etymology Dictionary</a> definiert:<br /><blockquote><a href="http://www.etymonline.com/index.php?term=sympathy"><br />sympathy</a><br />1579, "affinity between certain things," from M.Fr. sympathie, from L.L. sympathia "community of feeling, sympathy," from Gk. sympatheia, from sympathes "having a fellow feeling, affected by like feelings," from syn- "together" + pathos "feeling" (see pathos). <br />In Eng., almost a magical notion at first; e.g. in ref. to medicines that heal wounds<br />when applied to a cloth stained with blood from the wound. Meaning "conformity<br />of feelings" is from 1596; sense of "fellow feeling" is first attested 1662.<br />Sympathize "to have fellow-feeling" is recorded from 1605. Sympathetic "sharing<br />the feelings of another" is from 1718.</blockquote><br />Shakespeare verwendet also ein neues Wort für Übereinstimmung, und er nutzt es für Übereinstimmung der Gefühle (von 1596, wohl kein Zufall, gell). Die Bedeutung Mitgefühl kommt erst viel später. Mit dem deutschen Sympathie hat das alles wenig zu tun. Und nun unsere Übersetzer:<br /><ul><br /><li><strong>Wieland</strong><br /><em>...und wenn ja die Wahl<br />Der Liebenden durch ihre Sympathie<br />Beglükt zu seyn versprach, so stellte sich</em><br />Sympathie also zwischen den Liebenden...<BR /></li><br /><li><strong>Eschenburg</strong><br /><em>Wenn ja den Liebenden die Sympathie<br />Ein bessres Glück versprach, so stellte sich</em><br />Sympathie zwischen was? Scheint ein unpersönliches Konzept, sowas wie eine Glückgötting vielleicht, zu sein<BR /></li><br /><li><strong>Schlegel</strong><br /><em>Und war auch Sympathie in ihrer Wahl,<br />So stürmte Krieg, Tod, Krankheit auf sie ein</em><br />Im deutschen Sprachverständnis ist immer Sympathie in der Wahl von Liebenden - man verliebt sich nunmal nicht in jemand unsymphatischen<BR /></li><br /><li><strong>Rothe</strong><br /><em>Ja, überall wo zwei verwandte Seelen<br />sich für einander heiß entschieden hatten,</em><br />Triftt den Sinn vielleicht besser - aber woher hat er denn jetzt die Seelen? Oder 'heiß entschieden'? Liest der ein anderes Stück?<BR /></li><br /><li><strong>Fried</strong><br /><em>Oder wenn schon die Wahl der Liebe stimmte,</em><br />Bingo - trifft die Bedeutung des Originals am besten und passt zum vorangegangenen Text.<BR /></li><br /></ul><br />Ich glaub, das dauert so zu lange. Worauf ich (offensichtlich) hinaus will: Fried ist des Englischen mächtiger als die anderen Kandidaten, dichtet besser als zumindest Rothe und Wieland, ist nicht so unverständlich wie Schlegel und biedert sich nicht so an wie Rothe. Ich schlage vor, wie beschränken unsere Wahl auf Fried und Eschenburg.FitzLadehttp://www.blogger.com/profile/04607939200453752926noreply@blogger.com0