Hemmungslos aus dem Web geklaut...
Theseus und Hypolita
...Die Ehe ist hier Ausdruck des militärischen Sieges des Patriarchats über die Frauen. Diese Hochzeit findet sich auch in der von Shakespeare benutzten Vorlage, der Erzählung des Ritters in den Caterbury-Tales von Chaucer. Dort wird noch eingehender beschrieben, wer Hippolyta und die Amazonen sind. Dort wird auch die Zuordnung zu den Skythen vorgenommen...Egeus
...Der Sieg desPatriarchats über die Frauen hat sich bereits nach wenigen Zeilen in ein altes Recht verwandelt. Der Vater hat das Recht über den Willen wie das Leben der Tochter. Egeus fordert, dass sich seine Tochter Hermia in der Frage, mit wem sie ihr Leben verbringt, wem sie sich schenkt und sexuell hingibt, seinem Willen fügt. Sollte sie das nicht tun, so fordert er den Tod der Tochter. Theseus unterstreicht das Recht des Egeus...Hermia und Lysander
...Hermia begibt sich praktisch in die Hand des Lysander,Demetrius und Helena
wenn sie sich auf ihn verlässt, und damit auf dünnes Eis. Das,
wovon Hermia leben würde, wäre abhängig von der Liebe des
Lysander. Um sich vom Vater zu befreien, stürzt sie sich in die
Abhängigkeit von ihrem Ehemann, der immerhin ein anderer ist als
der, dem ihr Vater sie zu übergeben wünschte...
...Demetrius möchte also - so scheint es - eine Frau, die er erobern kann im Kampf gegen einen männlichen Konkurrenten, die also selbst keinen eigenen Willen behauptet. Hermia will er als Gabe des Vaters gegen ihren Willen zur Ehefrau nehmen; Helena will er erst, als Lysander sie auch will. An einem eigenen Willen "seiner" Frau scheint Demetrius kein Interesse zu haben. Andererseits ist Helena diejenige Frau, die auf die Durchsetzung ihres Willens zugunsten des von ihr geliebten Mannes verzichten will. Sie ist also eine solche Frau, wie Demetrius sie sich offenbar als erstrebenswert vorstellt. Aber indem die Vorstellung in Helena Wirklichkeit wird, zeigt sich, dass Demetrius in Wirklichkeit mit einer solchen Frau nichts anfangen kann. Die Selbstmissachtung von Helena geht ihm vielmehr auf die Nerven. Er hat also ein sich in sich widersprechendes Frauenbild, das ihm die von ihm angeblich erstrebte Frau als in Wirklichkeit für ihn uninteressant erscheinen lässt...Aber lies doch selbst..
Das ist ja alles richtig, richtig klug sogar - aber ist das Theater?
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