Über uns...

Dieses Blog diente der Vorbereitung einer Inszenierung - hier tauschen sich die Beteiligten über ihre Sichtweise des Stücks, die Ideen zur Inszenierung, die Probleme mit dem Text und anderes mehr aus.

Leider ist dies Inszenierung bis auf weiteres verschoben. Daher hier erstmal nichts neues.

Samstag, 25. November 2006

Buch der Träume

Willkürliche Materialauswahl - diesmal aus Borges' Buch der Träume.


Die Tiere hatten sich versteckt; drei Monate lang streifte er umher. Erschöpft schlief er am Fuß eines Baumes ein. Dort hausten Waldgeister, die beschlossen, den jungen Mann zu verschlingen. Doch war dies auch das Land, wo die Geister der Toten wohnten, und Kessis Vater erdachte eine List. "Gnome! warum wollt ihr ihn töten? Raubt ihm seinen Rock, damit er friert und fortgeht!" Die Gnome sind Diebsgesindel, und Kessi erwachte vom Wind, der ihm um die Ohren pfiff und ihm den Rücken peitschte. Er wandte sich bergab, einem Lichtschein zu, der einsam mitten im Tal blinzelte.
Geschichte von Kessi
Hethitische Erzählung, ca. 1500 v. Chr.
Auszug aus der begleitenden Fußnote: Der erste Teil dieser Erzählung ist in hethitischen Keilschriften bewahrt;[...]Die Erwähnung der Gnome ist die älteste, die es gibt.

Wenn ein Mensch im Traum das Paradies durchwanderte, und man gäbe ihm eine Blume als Beweis, daß er dort war, und er fände beim Aufwachen diese Blume in seiner Hand - was dann?
S.T. Coleridge
Aus Colerdige's Notizbüchern, im Original:
If a man could pass thro’ Paradise in a Dream, & have a flower presented to him as a pledge that his Soul had really been there, & found that flower in his hand when he awoke—Aye? and what then?
Coleridge Notebooks
Coleridge hat die Idee wohl von Jean Paul
O, wenn ein Erdenmensch in einem Traum durch das Elysium gegangen, wenn große unbekannte Blumen über ihn zusammengeschlagen, wenn ein Seliger ihm eine von diesen Blumen gereicht hätte mit den Worten: 'Diese erinnere Dich, wenn Du erwachst, daß Du nicht geträumt!' wie würde er schmachten nach dem elysischen Lande, so oft er die Blume ansähe.
Jean Paul, Geist (1801) Vol II.29-30